18-22 Übers Kaspische Meer nach Aserbaidschan, Alat, Lankaran 40km bis zur Grenze Iran, Baku





17. September 2018, Montag
Wir fahren nochmal zum Einkaufen und zum „Internetten“ in die Stadt und stehen auf einem Schattenplatz an der Promenade.

Hier können wir in Ruhe lesen, die vielen Bilder für den nächsten Post hochlanden. Und, hier kommen die Visa per Email an. Rüber ins Einkaufszentrum und ausdrucken lassen. Diese notwendige Voraussetzung für die Überfahrt nach Aserbaidschan ist also auch geklärt. Auf der App für den Schiffsverkehr beobachten wir die „Professor Gul“ und die „Mercury 1“. Wir können erst morgen losfahren, da die Visa erst ab 19. September zur Einreise berechtigen. Die „Mercury 1“ liegt sehr lange in Kurik vor Anker und bewegt sich nicht von der Stelle. Die „Professor Gul“ ist in Aserbaidschan angekommen und wird morgen zurück fahren.
Am Abend in die Sauna / Banja.
Wir übernachten wieder neben der Banja, wie schon am Freitag.

18. September 2018, Dienstag
Aufwachen und auf das Schiffsradar schauen. Die „Mercury 1“ steht immer noch in Kurik. Wenn die heute fahren sollte, dann könnten wir die noch in 1 ½ Stunden schaffen. Frühstück, los zum Hafen.
Wir stehen vor Port Baku in Kurik / Kasachstan

Heute geht keine Fähre. Die nächste morgen Abend. So wie es aussieht, ist „Mercury 1“ gar nicht weg gefahren sondern liegt hier, aus welchen Gründen auch immer, vor Anker / auf Reede.
Wir buchen die Fähre vor, das heißt alle erforderlichen Daten werden ins Buchungssystem eingegeben und zwei Stunden vor Einlaufen der „Professor Gul“ werden wir vom Terminal aus angerufen.
Wir beschließen: wir verbringen die Zeit bis zum Eintreffen der Fähre hier vor Ort.
Hier, in der Wüste am Meer, wird noch gebaut.




Hier gibt es Internet 3G, das reicht für Recherchen für unsere Reise durch Aserbaidschan. Das was wir lesen ist vielversprechend.
Übernachtung: N43°10‘11“ E51°26‘22“ Parkplatz vor Fährterminal, ohne irgendeinen Service 

19. September 2018, Mittwoch
Für Morgentoilette und Frühstück lassen wir uns Zeit. Gegen 13.00 Uhr kommt die Fähre an. Jetzt kommt die Ticketverkäuferin angerauscht und wir können hier vorne im Empfangsgebäude die Tickets für die Personenbeförderung kaufen. 29 200 Tenge pro Person, das sind knapp 80 Dollar. Zahlbar in Tenge. Soviel haben wir nicht mehr. Erst als ich der Ticketverkäuferin 150 €, das sind 10 € mehr als gefordert, anbiete, kann ich unsere Fahrkarten für die Überfahrt bezahlen. Wo können wir die Überfahrt für das Wohnmobil buchen? „Das geht nicht bei mir. Später.“  Das Mittagessen besteht wie in den letzten Tagen aus einem Becher Joghurt. Nach dem Kaffee trinken wollten wir zum Entsorgen der Toilette in die Wüste fahren. Gerade als wir losfahren wollen kommt der für uns zuständige Beamte an und sagt, ihr könnt nicht weg. Das Einchecken beginnt jetzt. Mit einem Mitarbeiter als Sicherheitsbegleiter geht es zum Terminal. Zwei Mitarbeiter kümmern sich mittlerweile um alle eincheckenden ausländischen Reisenden und passen auf, das wir zu allen nötigen Schaltern gehen und alle Stempel bekommen. Irgendwie scheint uns alles sehr chaotisch. Viele Nachfragen, viele doppelte Wege. Ist aber auch verständlich. Der Hafen ist erst sehr kurz in Betrieb, die Leute sind alle frisch eingestellt und müssen per „learning by doing“ die Abläufe kennenlernen und verinnerlichen. Und jeder will seinen guten Job behalten. Für das Wohnmobil müssen wir an der Kasse knapp 30 € bezahlen. Euro hin, Rückgeld in Tenge, die wir nicht mehr brauchen. Irgendwann haben wir alle Stempel und können durch das Tor in Richtung Fähre fahren.
Fahrzeugkontrrolle

Richung Fähre


Noch die Fahrzeugkontrolle/Zoll und dann weiter zur Fähre. Hier heißt es wieder warten. Zwei Züge rangieren Eisenbahnwaggons in den Bauch der Fähre. So und nun können wir an unseren Platz hinter den Waggons fahren. Die gepackten Taschen nehmen und hoch zu den Kabinen. Nicht der erhoffte Standard. Gemeinschaftstoiletten und -duschen über den Flur. Betten hart. Es ist halt eine Ro-Ro-Fähre.
Zwei Züge werden parallel und gleichzeitig wegen der Gewichtsverteilung herauf geschoben. 

Erste Bilder aus der Sicht der Fähre




Unser Womo im Bauch des Schiffes.

Wir denken, jetzt ist alles vorbei. Nein, wir müssen noch zum „Ausreiseregistrieren“ zu einem Beamten mit einem Computer, der die Pässe sehen will und die bei der Einreise ausgefüllte Migrationskarte abstempelt und zurück nimmt. Erst, wenn der runter vom Schiff ist, kann die Fähre ablegen.
Mit der Abfahrt beginnt um 20.30 Uhr das Abendessen. War in Ordnung.
Mit uns sind noch
einige Truck - Fahrer,
eine kasachische Radfahrerin, die durch den Kaukasus radeln will,
ein türkischer Biker, der nach zwei Jahren Weltumrundung zurück nach Istanbul fährt,
ein Pole mit einem Nissan-Patrol-4x4-Allrader,
ein deutsch-finnisches Pärchen auf der Rückreise aus Australien,
ein Australier, der in den nächsten fünf Monaten durch Europa und Russland touren will,
und natürlich die Besatzung der „Professor Gul“
unterwegs.   

20. September 2018, Donnerstag
Ruhige Überfahrt auf See. Petra geht es nicht ganz so gut. Die leichte „Seitenschaukelei“ bereitet ihr Übelkeit. Spazieren gehen auf dem Schiff und schlafen schaffen Abhilfe.
Gestern kam ein Kasache aus dem Hafen zu uns ans Wohnmobil. Heute auf der Fähre hatte ich fast genau dieselbe Unterhaltung mit einem jungen Mann von der Besatzung, der in vier Jahren als Kapitän auf dem Kaspischen Meer fahren will. Er studiert an der „Seefahrtsschule“ in Baku. Beide waren sich mit mir einig: Das größte Problem im kaukasisch-mittelasiatischen Raum ist die Präsenz  und der Anspruch Russlands, dieses Gebiet als seinen Hinterhof, seine Einflusssphäre zu betrachten. Übermächtig sind die gut gemachten russischen Massenmedien mit der dazugehörigen Propaganda. Russisch als Sprache macht es schwer, die einheimischen Sprachen zu sprechen. Musik kommt im Radio aus Russland, alle russischen Fernsehsender und viele Radiosender werden überall in der Öffentlichkeit gezeigt/gespielt. Die Beispiele örtlicher Konfliktherde in Moldawien (Transnistrien), Georgien (Abchasien, Süd-Ossetien), Aserbaidschan(Berg Karabach) und der Ukraine machen hier auch dem kleinen Manne Angst. Und Angst ist kein guter Partner. Dass Russland vom Kaspischen Meer aus, Syrien mit Raketen beschießt, kommt hier auch nicht gut an.
Hier beim Schreiben fällt mir auf: Als ich auf der Fähre in der Küche, beim ersten Essenfassen mein freundliches „Strast wudje“ loslasse, gibt es keine Antwort von den Küchenfrauen. Das sind Aserbaidschanerinnen. Nach einigem hin und her gelingt es mir, sie zu überzeugen, dass ich kein aserbaidschanisch kann und sie mir bitte guten Tag auf aserbaidschanisch beibringen möchten. Das tun sie dann auch. Das wird lustig und ich hab’s schon wieder vergessen. Plötzlich konnten sie doch russisch und wir bekamen unser Lächeln zurück geschenkt. Sogar Kaffee zum Frühstück gab es für uns heute früh. Alle anderen bekamen Tee!
Gestern beim Auslaufen




"Käptn Dieter auf großer Fahrt"


Ölfelder vor Baku im Kaspischen Meer


Abends um 21.30 Uhr legt unser Schiff an. Es dauert lange bis wir runter kommen. Die Formalitäten zeichnen sich durch Warten und Desorganisation aus. Man sorgt durch lange Wege für unsere Fitness. Nein, es ist einfach peinlich, dass man nach vier Jahren Hafenbetrieb noch keinen durchgängigen und vor allem nachvollziehbaren Ablauf mit sauberer Kennzeichnung für die Einreise auf die Reihe bekommen hat. Es ist kein Witz und nicht von mir ausgedacht: Bei der Ausreise werden wir und alle anderen auch, von der Grenzpolizei über eine Brücke zur Einreise geschickt. Dort sollen wir ein Ticket bekommen. Ich frage nach, wieviel ist für dieses Ticket zu bezahlen? Ja, das wissen wir auch nicht. Was sollen wir mitnehmen? Das wissen wir auch nicht. Rüber über die Brücke über die Eisenbahn. Der Zugang und der Abgang sind eine Zumutung. Bei anderen Reisenden nachfragen: „Was wollen die hier von uns?“  „Da reingehen und da reingehen.“ An den Containern steht nichts dran. „Ihre Einreise ist frei.“  „Bekomme ich einen Zettel mit Stempel.“  „Ja. Sie müssen jetzt da hineingehen.“ Warten. „Ich brauche den Fahrzeugpass.“ Über die Brücke zurück zum Wohnmobil, Fahrzeugschein holen. Zurück zum Ticketcontainer. „Sie müssen 520 $ für das Ticket bezahlen.“ Nach freier Einreise jetzt diese Summe. In Aqtau / Kuriq, Kasachstan, habe ich mehrfach nachgefragt wann, wo und wieviel für die Überfahrt zu bezahlen ist. Und jetzt sollen wir für miesen Service, schlechte Betten, langweiliges Essen, mehr bezahlen als auf einer sehr guten Fähre von Griechenland nach Venedig. Das geht nicht in meinen Kopf und ich verweigere die Bezahlung und verlange die Hinzuziehung des Chefs vom „Nachticketbüro“. ( Ein „Nach – Ticketbüro“ ist ein Büro, bei dem nach der erbrachten Leistung für diese Leistung ein vorher nicht bekannter Preis, der deutlich über dem liegt, der in Europa für die gleiche Leistung bei deutlich geringerer Qualität zu bezahlen wäre, verlangt wird.) Der Chef kommt morgen um 9.00 Uhr hierher. Ich bin vorerst beruhigt und wir übernachten vor der Grenzkontrolle, innerhalb der Grenze, auf dem Parkplatz.   

21. September 2018, Freitag
Um 9.00 Uhr stehe ich am Ticketbüro. Es ist wie erwartet: ein neuer Ticketverkäufer sitzt im Container, er kennt das Problem, ja. Der Chef ist natürlich nicht da, war auch zu erwarten. Hier läuft jetzt ganz kleines Kino ab. Eine halbe Stunde schaue ich mir die deutliche Missachtung an. Dann spiele ich den Trump. Ganz ruhig, aber mit deutlichen Worten erkläre ich die Situation, zeige die Mißstände hier im Containerbüro auf und drohe mit Konsequenzen. Das wirkt, er beginnt zu telefonieren. Aus der Unterhaltung höre ich heraus, dass es tatsächlich um unser Problem geht.
Bringen tut das Ganze nichts. Irgendwann sehe ich ein, dass ich am kürzeren Ende des Hebels sitze. In Ordnung, hier hilft nur eins: Nachfolgenden Reisenden abzuraten mit der Fähre über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan zu fahren. Der Preis stimmt auf keinen Fall, die Art und Weise, wie über Abfahrtszeiten und Preise informiert wird, ist nicht nachzuvollziehen. Die Grenzabfertigungen auf beiden Seiten lassen den Schluss zu, dass Aserbaidschan keine europäischen Touristen auf diesem Wege ins Land kommen lassen will.
Wir zahlen die 520 $, bekommen von der Grenzpolizei den Ausreisevermerk und die Schranke geht auf. Da hier nichts, aber auch gar nichts ausgeschildert ist, fahren wir einem Lada hinterher. Der fährt aber in die für uns falsche Richtung. Zurück zu einem Kreisel. Dahinten könnte es rausgehen. Geschlossene Schranke, hier will man zum hundertsten Male unsere Pässe sehen und dass wir Brückenzoll bezahlt haben. Was ist Brückenzoll? Wir zeigen alle Papiere und erfahren: „Ihr habt keinen Brückenzoll bezahlt.“  „Wo ist dieser zu bezahlen?“ „Im weißen Container.“ Zurück zu den Containern. Ein Polizist führt mich zum Ticketcontainer in dem ich die 520 $ für das Auto bezahlt habe. Wir schauen uns an und schütteln die Köpfe. „Was soll ich hier?“ „Weiß ich auch nicht.“
Zurück zur letzten Schranke vor der Einreise ins gelobte Land Aserbaidschan. „Sie haben den Brückenzoll nicht bezahlt.“ Jetzt reicht’s. Ich stelle das Auto quer vor der Schranke ab, so, dass keiner an uns vorbei kommt. Mal sehn‘, was jetzt passiert. Verschiedene Personen kommen vorbei und bedeuten uns, dass wir so nicht stehen können. Da haben sie recht. Kurze Zeit später kommt der Mann vom weißen „Brückenzollcontainerbüro“, das sich an der Ausreise aus Aserbaidschan befindet, und weist uns den Weg. 40 $ sind zu bezahlen.
Preise und Summe für die Überfahrt von Kurik/Kasachstan nach Alat/Aserbaidschan:
2 Personen jeweils 80 $:          160 $
1 x Hafengebühr in Kurik:    35 $ (30 €)
1 x Hafengebühr Alat (=Brückenzoll):       40 $
1 x Fahrzeugüberfahrt: 520 $ (pro Meter 80 $)
Summe:                                  755 $ 
Das lohnt sich nicht!!! Hinzu kommen noch unendliche Wartezeiten auf die Fähre und eine kaum durchschaubare und sehr zeitintensive Grenzabfertigung auf beiden Seiten. Über Russland (Transitvisum) und den Großen Kaukasus geht es schneller und ist wesentlich billiger. Das bestätigen uns später in Baku die neben uns stehenden Spanier.
Jetzt sind wir draußen! Wie erkunden wir Aserbaidschan? Zuerst einmal rein nach Alat. Rein in die Stadt um SIM-Karten für die Smartphones zu kaufen. Internet ist auch jetzt wichtig, da wir keine Reiseführer mithaben. Das haben wir noch nicht gesehen. Der Müll liegt in Bergen neben verrosteten Müllcontainern, Kühe fressen das Verwertbare. Und das nicht nur an einer Stelle sondern fast durchweg durch die gesamte Dorfstraße. Für uns verbietet sich das Fotografieren. Es ist einfach ekelig. Hier steigen wir nicht aus dem Auto!
Wir fahren in Richtung Süden bis kurz vor die iranische Grenze nach Lankaran, 51 000 Einwohner. Hier soll es schöne Strände geben und Lankaran ist eine schöne Stadt, so lesen wir es bei Wikipedia und bei geo.de. Die Autobahn bis hier ist vor einer Woche in Betrieb genommen worden. Eine Wohltat für unser so geschundenes Wohnmobil und seine Insassen. Flaches Land, dort wo Versteppung droht werden Bäume angepflanzt. An anderen Stellen, wir sind hier in den Mündungsgebieten von Flüssen des Großen und des Kleinen Kaukasus, wir intensiv bewässert. Fruchtbare Ebene, „Gemüse- und Nahrungsmittelland“.   
Hier in Lankaran gehen wir in einen Telefonkartenshop und der junge Verkäufer stellt unsere Telefone für Aserbaidschan ein. Es dauert, aber wir glauben, der hat Ahnung und macht das richtig.

Anschließend wollen wir zum Strand. Die Wege dahin sind zerfahren und wir denken, die Strände müssen woanders sein. Zurück in die Innenstadt, einkaufen. Wir lassen uns eine Teigtasche mit Rindfleisch im Innern backen. Schmeckt sehr lecker. Übernachten vorm Bahnhof in Lankaran: N38.75984° E48.85629° Höhe -19m; hier fahren zweimal am Tag Züge, Güterverkehr so gut wie keiner, es war nicht sehr ruhig und nicht sehr laut, wir fühlten uns sicher und nicht belästigt, Gaststätten und Innenstadt „um die Ecke“


22. September 2018, Sonnabend
Lankaran, wir erkunden die Stadt. Beobachtung: Plätze und Straßen werden von sehr vielen Leuten mit Besen gekehrt, ob das schon nötig ist, erschließt sich uns nicht. Fast nebenan von diesen Säuberungstätigkeiten liegen vor, neben, unter, hinter und in den Containern Berge von Müll. Darum scheint sich schon lange Keiner gekümmert zu haben. Auch hier: fotografieren verbietet sich. Mit zwei jungen Männern kommen wir vorm Museum ins Gespräch. Sie haben Interesse und fragen nach dem Woher, Wohin, Warum. Sie erklären uns ihre Welt und wir meinen, sie fühlen sich wohl in ihrer Stadt und ihrem Land.
Für Museen ist in Aserbaidschan kein Eintritt zu zahlen. Wir sind die einzigen Besucher und die drei Mitarbeiterinnen führen uns gemeinsam durch ihre Welt.  Uns gefällt es auch.
In Lankaran



Museum in Lankaran

Wer ist hier der größte Clan-Führer?







In Lankaran

Als wir am Wohnmobil zurück sind kommt ein junger Mann zu uns. Er ist von hier, hat in Baku deutsch gelernt, mit 17 Jahren zum Arbeiten nach Polen gegangen und jetzt auf Heimaturlaub. Ihn interessiert unser Weg und erfreut sich, hier mit Europäern ins Gespräch zu kommen. Als wir miteinander reden kommt ein  Fernsehteam daher und fragt, ob sie mit uns ein Interview machen können. Wir sagen ja und hoffen darauf, dass sie uns den Link für ihre Mediathek bzw. den YouTube-Kanal schicken. Es dauert den halben Nachmittag. Das Wohnmobil von innen, außen, am Tisch mit Reporter sitzend, im Park spazieren gehend, wir beim Einsteigen und Abfahren. Das ganze soll auf zwei Minuten zusammen geschnitten werden. Auf die Frage „Wie gefällt Ihnen Aserbaidschan?“ versuche ich, neben dem Lob für das Land und die Stadt Lankaran, unsere Erlebnisse bei der Einreise zu thematisieren. Kritik scheint für Journalisten in Aserbaidschan keine gute Arbeitsgrundlage zu sein. Uns würde schon interessieren, was für das Regionalfernsehen wichtig ist.
Hier der Link bei YouTube:

https://youtu.be/4wDeyQ0pDRE

Es ist spät am Nachmittag. Wir suchen den nächsten Strand. Auch hier, die Zufahrtswege sind in einem miserablen Zustand. Große Pfützen sind zu durchfahren. Also, baden im Meer scheint hier nicht sehr populär zu sein. An einem Gehöft halten wir an. Vier Männer pflanzen Weiden als Schattenspender. Das Grundstück geht bis zum Wasser. Schwarzer Sand, angeschwemmter Müll, im Wasser sind Reusen aufgestellt, wieder nichts für uns zum Baden. Wir trinken mit den Männern gemeinsam Tee, bekommen Wasser und sollen hier auch übernachten. Im Süden ziehen Wolken auf. Bei Regen oder noch volleren Pfützenlöchern zurück, das könnte kompliziert werden. Wir fahren zurück zu unserem Übernachtungsplatz von gestern. Zum Döner essen in die Stadt. Als wir wieder am Wohnmobil sind, beginnt es sanft zu regnen. Der erste Regen seit einigen Tropfen in der Wüste Gobi! Wir freuen uns, wieder Regentropfen auf dem Dach zu hören.

23. September 2018, Sonntag
Der Hausherr von gegenüber bringt Petra zum Abschied Blumen. Wir sind ganz gerührt. Wir hatten uns gestern und heute nett unterhalten. Er freut sich ganz offensichtlich, dass Fremde in der Stadt sind und sich mit ihm unterhalten.
Jetzt weiter nach Baku. Die neue Autobahn fährt sich sehr gut. Angst habe ich vorm Blitzen. In recht kurzen Abständen sind über der Autobahn Kameras in beide Richtungen installiert. Diese werden durch ein blaues Schild angekündigt. Die zulässigen Geschwindigkeiten werden nochmals angezeigt. Alles vollkommen in Ordnung, nur dass man unaufmerksam für diese Schilder wird und bei Geschwindigkeitsbegrenzungen zu schnell ist. Mit Sicherheit bin ich da mindestens einmal zu schnell. Spannende Frage: Wann wird abkassiert? Für die einheimischen Fahrer gibt’s die Post, für uns? An der Grenze?  Wir werden sehen.
Die knapp 300 km fahren wir so schnell wie noch nie auf dieser Reise.
Am Nachmittag kommen wir in Baku auf unserem Parkplatz an der Promenade an. Ein spanischer Land Rover mit Zeltdach steht hier. Den hatten wir in Khiva an der Stadtmauer schon gesehen.
Die Promenade ist belebt, eine schöne entspannte Stimmung herrscht. Bis zum Abend bummeln wir am Ufer entlang. Beeindruckend!
Baku am Abend



Hier wechseln ständig die Farben und Darstellungen, unten die flammenden Türme

Flammende Türme


Kommentare

  1. Man man man, da habt ihr ja echt was erlebt. Wir hatten schon gelesen, dass es schwierig ist, aber so schwierig?

    Grüße aus der Mongolei,
    NIls

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