18-10 In der Südgobi: Dalandzadgad, wunderschöne Lämmergeierschlucht, rote Felsen in der Wüste



4. Juli 2018, Mittwoch
Nochmal mit dem Bus in die Innenstadt von Ulan Bator und dann zu Fuß zum Dashchoilin-Kloster.
Das Dashcholin-Kloster wurde, wie fast alle Klöster in der Mongolei Ende der 1930-er Jahre zerstört. Zu Beginn der 1990-er Jahre wurde das ehemalige Gelände des Staatszirkus für die Neugründung genutzt. 






5. Juli 2018, Donnerstag
Von Ulan Bator bis nach Tsogt-Ovoo, unseren Umkehrpunkt vom Sonntag. Reiner Fahrtag.
Übernachtung: N44.41547° E105.31784° Höhe 1284m; Kraftfahrerparkplatz neben der Straße Ulan Bator - Dalandzadgad

6. Juli 2018, Freitag
Weiter nach Dalandzadgad. Wie kommen wir hier an Informationen? Eine Stadtinfo, wie bei uns zu Hause scheint es nicht zu geben. Gelesen haben wir, dass sich nach Dalandzadgad kaum Touristen verirren, da die meisten mit dem Flugzeug hier ankommen und vom Flughafen an die gebuchten Ger-Camps weiterfahren. Zum Museum, klein und schon interessant. Nach dem Museumsbesuch fragen wir nach Leuten, die einem Informationen geben können. Ich telefoniere auf englisch mit einer Frau von der Info am Flughafen. Also zum Flughafen. Alles zu. Hier ist tote Hose, nichts, also gar nichts. Was tun? Auf verschiedenen Karten habe ich gesehen, dass es viele Ger-Camps nach dem Flughafen gibt. Über die Schotter- und Waschbrettpiste in die gefühlte Richtung zu den „Flammenden Felsen“. Diese Felsen liegen etwa 60 bis 80 km von hier entfernt. Beim ersten Ger-Camp freuen wir uns, dass eins da ist. Ran, sagen, was wir wollen, verhandeln. Wir werden uns einig. Aber heute könnt ihr es noch bis zur „Yolyn Am“, dem Lämmergeier-Canyon mit dem Sommereis schaffen. „Mit unserem Auto?“,  „Ja mit eurem Auto, da liegt Asphalt!“
Bis 12 Kilometer vor dem Ziel liegt bester Asphalt. Dann zwei Kilometer gute „Steppenpiste“, steil runter zum Nationalparkeingang, 3000 Tugrik pro Person Eintritt und dann weiter auf einer waschbrettartigen Schluchtenpiste. Es geht immer gut bergan. Auch hier weiden Schafe, Ziegen und Pferde. Ein wunderschönes Tal. Es wird immer enger und immer steiler. Irgendwo, geschätzt 4km vor dem Ziel  auf ungefähr 2350 Metern geben wir auf. Von hier ab nicht weiter mit dem Wohnmobil!
Theater von Dalandzagdad

Dalandzadgad - Blick aus der 7. Etage eines Hotels; wir trinken hier Kaffee


Hoch zum letzten Eis der Mongolei



Hier haben wir aufgegeben und trampen weiter zum Ende des Weges.

Dann trampen wir eben! Ein UAZ-Allrad-Kolchos-Auto hält, sie nehmen uns mit! Innendrin zwei sehr gutes deutsch sprechende junge Leute, sie Belgierin und er aus England. Der Fahrer bekommt einen Obolus und unser Ausflug ist gesichert. Am Ende des Weges ist ein großer Parkplatz. Von hier aus geht es die letzten 2 ½ km durch ein wunderschönes Tal bis zum letzten Eis des Winters in der Mongolei. Pferde werden von den Cowboys per Motorrad und mit dem Lasso gejagt und eingefangen. Und das vor dieser Kulisse!
Weiter bis zum Eis geht der traumhafte Spaziergang. Ein Problem haben wir, die Blase drückt und es gibt wenig Sichtschutz.
Unser "Mitnehmauto"


Gefangener Mustang würde man bei Karl May sagen.

Auf dem Weg zum "ewigen" Eis. 



Das letzte Eis!


Wir sind in der Südgobi

Fotostopp

Oben in der Mitte ein Steinbock

Zurück zum „Camp Gobi Oasis“. Der Ausflug für morgen zu den „Flamming Cliffs“ ist gesichert.
Ein roter Bus von Rotel-Tours steht hier zum Übernachten.
Übernachtung: Camp Gobi Oaasis N43.61636° E104.32072° Höhe: 1464m, rund 900 m unterhalb der Lämmergeierschlucht.
 
7. Juli 2018, Sonnabend
9.00 Uhr Abfahrt zu dem Roten Felsen in 80 km Entfernung. Mit dem Toyota Lexus Allrad geht es über die Wüstenpiste 60 km bis zum nächsten Ort Bulgan.
Unser Auto mit Fahrer

An einem Quellsee erleben wir, wie sich Ziegen am Wasser laben. Allerliebst.
Wasserstelle in Bulgan



Die nächsten 20 km rechtwinklig zur bisherigen Strecke zu den Roten Felsen. Eine atemberaubende Kulisse!











Überall regt sich Bildung und streben. Unglaublich, wie und wo sich das Leben durchsetzt!



Hier entdeckte eine amerikanische Expedition die ersten mongolischen Dinosaurier-Fossilien. Seitdem sind 76 Dinosaurierarten hier nachgewiesen worden. Da die Gobiregion von allen Gebieten der Welt am längsten nicht von Wasser überflutet wurde, waren hier die Konservierungsbedingungen für Fossilien ideal. Wir sehen natürlich keine Saurier hier rumlaufen und die Sauriereier sind längst in Museen und Forschungseinrichtungen. Wir meinen, wir haben Sauriereier im Museum in Dalandzadgad gesehen! 
Zurück über andere Pisten.
Runter in die Ebene zum Saxaul-Wald. Hier ist ein ganzer „Trockenwald“ der kleinen, äußerst widerstandsfähigen Wüstenbäume. Saxaulsträucher werden bis zu 4m hoch und können mehrere hundert Jahre alt werden. Er bildet sehr tiefe und auch horizontale Wurzeln aus, um an Wasser zu kommen. In der Rinde wird das Wasser gespeichert. Um den unwirtlichen Bedingungen zu widerstehen wächst das Holz gedreht und ist damit sehr widerstandfähig gegen die starken Winde. Dadurch ist es eins der härtesten Hölzer, die es gibt. Der Brennwert liegt knapp unter dem von Steinkohle.

Im Saxaulwald



Saxaulwald

Hier werden auch Kartoffeln, Tomaten und andere Gemüse angebaut. Stopp an einem großen Feld, das von mehreren Familien bewirtschaftet wird. 

Tomatenpflanzen

Hier in der Südgobi sind noch die singenden Dünen im „Khongoriin Els“ sehenswert. Das könnte ein Ziel für morgen sein. Der Hinweg geht über 200km, das heißt insgesamt 400km davon 200km Waschbrettpiste. Das ist an einem Tag mit dem Toyota Lexus sicherlich gerade so zu schaffen. Wieviel Zeit verbleibt dann an den Dünen? Ganz, ganz schweren Herzens verzichten wir auf dieses Highlight. Schade. Wir, eher ich, ärgern uns so richtig. Aber, wir sind nicht auf der Flucht bzw. müssen nicht für zwei Fotos durch die Gegend hetzen. Trotzdem Schade! 

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