18-18 Vom Issylkul nach Bischkek




Immer noch 17. August 2018, Freitag

Weiter Richtung Westen. Wir wollen noch am Issylkul-See bleiben und suchen einen Platz für die nächsten Tage.  Alle interessanten Plätze sind verbaut oder werden mit Ferienressorts bebaut. Öffentliche Badeplätze gibt es so gut wie nicht. Campingplätze im Sinne wie wir sie kennen sind unbekannt. Auch einzeln stehende Zelte in Ufernähe sehen wir nicht. Junge Leute allein, ohne die soziale Kontrolle der Familie in einem islamischen Land und dann noch öffentlich, wahrscheinlich geht das nicht!
Im Pensionat „Edelweis“ 20 km weiter finden wir unsere Bleibe für die nächsten Tage.
Unsere Seebrücke


Stellplatz für drei Tage

Wir freuen uns über Abkühlung




Unsere Seebrücke

Übernachtung: Pensional Edelweis N42.59444° E76.85043° Höhe: 1613m;  300 SOM pro Person

18. August 2018, Sonnabend
Ausruhtag, „Nichtsmachtag“,
Das Wetter spielt gut mit. Im Laufe des Vormittags kommt Wind und Regen auf, es ist angenehm kühl. Das bewölkte Wetter hält sich den ganzen Tag, wir genießen es.
Spaziergang zum Nachbarplatz mit Jurten. Im Hintergrund die schneebedeckten Berge des Tienshan auf der gegenüberliegenden Seeseite. 




19. August 2018, Sonntag
Auch heute genießen wir bei 21°C und Sonne den Tag hier am Issylkul.

20. August 2018, Montag
Nach drei Tagen im Pensionat „Edelweis“, wird es Zeit weiter zu fahren. Gegen Mittag kommen wir los und genießen das Panorama, links der türkisfarbene Issykul, dahinter die schneebedeckten Berge und rechts von uns ebenfalls schneebedeckte Berge des Tienshan-Gebirges. Unser Ziel ist der Canyon Fairy Tale bei Tosor auf der gegenüberliegenden Seeseite. In Balykchy, der großen Stadt an der Westseite des Issylkul, können wir endlich wieder mit VISA-Card tanken. Die Straße auf der Nordseite wird mit chinesischen Straßenbaumaschinen sehr gut ausgebaut. Die Straße auf der Südseite ist zum Teil nur sehr langsam befahrbar.
Unterwegs, Blick auf die andere Seeseite

Unterwegs

Unterwegs

Wir finden den Eingang zum Canyon bei km 121 auf der rechten Seite von Balykchy aus gesehen / gerechnet. 500m Piste bis zum Kassenhäuschen. Von hier ab geht es 2 km auf sandiger Pistenstrecke bergauf. Ein Kleintransporter zur Menschenbeförderung fährt vor uns. Dann können wir das auch. Beim Ausweichen bleiben wir einmal stecken, kommen aber wieder, durch rückrollen, gut raus. Am Ende ein sehr enger Parkplatz.
Blick auf den Parkplatz

Die Felsformationen sind spektakulär. Es geht steil hoch und runter. Man braucht sehr gutes grobstolliges Schuhwerk. Hoch geht ja noch. Runter gehen ist das Problem. Durch Sandkörner auf den Schrägen und mangelnde Bergerfahrung fühlen wir uns ganz schön unsicher. Mit den im Auto gelassenen Wanderstöcken wäre der Abstieg viel einfacher gewesen. Aber die Aussichten sind einfach toll! Es ist zwar kein Canyon, sondern durch Wasser und Wind ausgewaschene Landschaft. Das muss man in 3D selbst gesehen haben.






Sie wollten unbedingt vom Amerikaner fotografiert werden, dann durfte es auch der Deutsche sein.






In Kaji-Say finden wir in einem Ressort - ein ehemaliges sowjetisches Ferienheim - einen Platz mit Strandzugang. Koordinaten: N42.16427° E77.16378° Höhe 1609m 
Auf dem Weg vom Canyon hierher sehen wir eigenartige verkommene Bauten. „Herrscheranbetungskult“? Es verrottet hier in der Landschaft und damit hoffentlich auch sein ideologisch-religiöser Hass.
Ich sehe hier die grandiosen Buddistenbeim Ritt gegen die Bösen mit den langen Waffen. Dieses Bild steht hier frei in der Gegend herum.

Im Inneren eines total verwahrlosten Grundstückes, das dem obigen Bild gegenüber liegt.


21. August 2018, Dienstag
Unser Visum für Usbekistan gilt ab 25. August. Aber, je später wir dort einreisen, desto angenehmere Temperaturen werden wir dort vorfinden, das hoffen wir. Wir wollen um den 1. September rum einreisen. Bis dahin werden wir die Zeit hier am Issylkul und in der Höhe verbringen.
Unser Ressort in Kaji-Say


Seezugang mit unserer Seebrücke

Das war bis vorhin die Überlegung. Neben der letzten Windschutzscheibenreparatur hat sich ein Riss entwickelt. Wir müssen nochmal in die Werkstatt. In Bischkek soll es eine Werkstatt geben. 
Wir werden also morgen nach Bischkek losfahren.
Übernachtung: wie gestern

22. August 2018, Mittwoch
Am späten Vormittag kommen wir los. Schön langsam bis nach Balykchy. Die Straße verlangt ihr Recht.
Ab Balykchy führt eine wunderbare Autobahn durch die Berge in Richtung Westen. Es herrscht starker Gegenwind. Und dann passiert es. Die Polizei winkt uns raus. Statt 60 km/h sind wir am Ende der Geschwindigkeitseinschränkung mit 75 km/h unterwegs. Diskutieren hilft nichts, die Kamera zeigt die Geschwindigkeit exakt an. Hier hilft nur noch, sich dumm stellen und auf ein Protokoll pochen. Mehrfach wird mir gesagt, wenn ich 2000 Som cash zahle, dann können wir weiter fahren. Sogar mit VISA-Card könne ich zahlen. Zum Schluss, wieviel ich denn bereit wäre zu zahlen. Ich, ja ja, macht mal das Protokoll fertig. Irgendwann geben sie mir die Papiere wieder und wünschen uns eine gute Weiterfahrt. Ein Lob auf das freundliche Nichtwissen und das freundliche Nichtverstehen. Glück gehabt.
Totenstadt am südlichen Issykul

Neben der Autobahn

Neben der Autobahn

Der Turm von Burana steht auf der Liste des Weltkulturerbes und liegt neben dem Wege. Wir treffen eine Buslandung deutscher Urlauber auf Wandertour hier in den kirgisischen Bergen und natürlich auch dann an solchen historischen Orten.
Turm von Burana - Ziegelsteinmauerwerk 




Oben ein Teil der deutschen Busladung

Hier im Grabungsbereich gefundene Skulpturen


Es wird mal wieder spät. Vor Bischkek fahren wir durch einen Ort, der Luxemburg heißt. (nach Rosa Luxemburg?).
Wo müssen wir hin in Bischkek? Wo ist die Werkstatt? Wo können wir übernachten? Unser Internet muss nachgeladen werden. Die einfachste Idee ist wieder mal die beste. Direkt rein ins Zentrum. An einem Park das Auto abstellen und im ZUM zum Telefonshop.
Über Bischkek hatten wir widersprüchliches gelesen. Von „Stadt mit postsowjetischem Flair“ bis „diese Stadt hat was“. Wobei wir zum zweiten tendieren. Sehr viel Grün erwartet uns. Die Parks und Grünflächen werden durch ein ausgefeiltes Bewässerungssystem mit Wasser versorgt. Offene Kanäle führen zu unterschiedlichen Zeiten Wasser und fluten dabei die Wiesen und Beete. Die wasserführenden offenen Kanäle sorgen durch die Verdunstung auch für ein angenehmes Mikroklima in der Stadt.   
Übernachtung: N42.87701° E74.60789° Höhe 740m; ich schlafe gut durch, Petra ist immer mal wieder wegen lauter Musik und hormonellem Mädchenlachen wach.

23. August 2018, Donnerstag
Fotosafari - Nebenan im Park

Nebenan im Park

Nebenan im Park

Nebenan im Park

Nebenan im Park

Nebenan im Park

Nebenan im Park

Nebenan im Park

Nebenan im Park

Nebenan im Park

Gestern hatten wir bei einem koreanischen Autohändler nach einer Glasreparatur gefragt. Wir fahren zu dieser Adresse hin und nach weiterem Fragen finden wir doch tatsächlich in einer Einfahrt unsere „Avtosteklo“ Autoglas– Garage. Für 200 Som, das sind keine drei Euro wird der Riss repariert. Koordinaten Glasreparatur: N42.84567° E74.57688°
Jetzt fehlt nur noch ein sicherer Übernachtungsplatz, den wir auch verlassen können (Avtostojanka). Neben dem festen Zirkusgebäude, innenstadtnah, finden wir unseren schattigen Platz für 100 Som.
Übernachtung: N42.88188° E74.61241° Höhe 733m
Mal sehen, ob wir heute Abend noch Anna und Nils vom Sharyn Canyon zu einem Bier treffen. Sie sind auch hier in Bischkek. Wäre schön nochmal miteinander über die Reise(n) zu sprechen. Erstmal verbringen wir die Nachmittagshitze im schattigen Wohnmobil hier auf dem Platz. Mal sehn, was die E-Mail-Maschine „Klara“ uns mitzuteilen hat und ob wir per Mail eine gemeinsame Kneipe finden.

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