18-24 Kloster Geghard, Garni Tempel, Orgelpfeifen im Fels, Radio Jerewan, Kloster Khor Virap am Fuße des Ararat, biblisches Land, Sevan-See bis nach Tiflis



2. Oktober 2018, Dienstag
Räder zusammenbauen, Wohnmobil säubern, ausspannen, quatschen. Zum Kloster Geghard
Auf der Website eines Reisebüros www.atb.am finden wir:
Die heutigen Gebäude stammen aus dem 10. bis 13. Jahrhundert, als das Kloster neu <<Geghard>> benannt wurde, welches soviel wie Speer oder Lanze auf Armenisch bedeutet.
Der Bezug geht in die Zeit von Jesus Christus zurück, als ein römischer Soldat eine Lanze benutzte um den Körper Christi während der Kreuzigung zu durchbohren.
Die Lanze wurde lange Zeit in Geghard aufbewahrt, befindet sich aber jetzt in dem Museum der Kathedrale von Ejmiatsin. Geghard gilt als achitektonisches Wunder - eine Ansammlung von Kirchen, die in einen Berg aus hartem Fels getrieben wurden.














3. Oktober 2018, Mittwoch
Relaxen, Blog veröffentlichen, Wohnmobil aufräumen, morgen wollen wir schließlich weiter

4. Oktober 2018, Donnerstag
Schade, wir wollen / müssen weiter. Es war schön hier. Herzliche Verabschiedung von Janine und Friedolin, den Engländern, den Franzosen und natürlich von Sandra.

Wir fahren zum Tempel in Garni.
Hier steht ein griechischer Tempel rum. Nett, interessant, aber auch nicht besonders aufregend.


Von hier oben sieht man weit unten im Tal Steingebilde, die an Orgelpfeifen erinnern.

Da müssen wir hin. Nur wie? Mit dem eigenen Auto, entfällt, zu steil. Bei einem Lada-Niva-Taxi fragen wir nach. Ja, aber als Erstes telefoniert er. In diesem Augenblick biegt ein Land Cruiser nach unten ein. Mit Händen und Füßen: „Könnt ihr uns mitnehmen?“ „Na klar.“ Bruder und Schwester sind auf Heimaturlaub in Armenien. Ihren ständigen Wohnsitz haben sie in Sotschi am Schwarzen Meer.
Es geht steil nach unten. Nach 100 m hört der Asphalt auf. Jetzt beginnt ein schlimmer immer noch steiler Weg durchs Gestrüpp. Hier geht es nur mit Allrad durch. Der Land Cruiser mit seinen Assistenzsystemen schwebt sehr langsam den Berg hinunter und später wieder hinauf. Was die Autos heutzutage können! Unten angekommen erleben wir eine Symphonie aus Steinen. Erinnert irgendwie an Orgelpfeifen.



Unser Runterfahr-Auto








Als wir wieder oben sind, nehmen wir eine junge Japanerin mit nach Jerewan.

Wir wollen noch einkaufen und nach Radio Jerewan suchen.
Bei Cicero Online lesen wir:
… Radio Eriwan, 1926 gegründet, ist heute Teil des Senders Armenian Radio Intercontinental. Im Büro des Programmchefs für die Unterhaltung, Vahe Hayrapetyan, stapeln sich die CDs. Die Hitze drückt. Hayrapetyan trägt eine Jeans und trinkt einen türkischen Espresso, der Kaffeesatz ist fingerdick. Der 43-jährige Komponist kam erst nach dem Zerfall der Sowjetunion zum armenischen Radio, doch wenn er über die berühmten Anekdoten spricht, könnte man meinen, er sei dabei gewesen.
„Mit dem Witzprogramm hat alles vor 58 Jahren angefangen“, erzählt er. Damals habe es einen Wettbewerb in der Unterhaltungssparte gegeben. Anschließend seien die besten Witze gesendet worden. Sie wurden ein großer Erfolg in der sozialistischen Welt und wurden in mehrere Sprachen übersetzt, auch ins Deutsche.

Hier, beim Radio Eriwan, wurden zu Zeiten des Sozialismus die weltberühmten Witze erfunden. Immer folgte auf eine scheinbar naive Frage aus dem Volk eine heikle Spitze auf die Parteikader, die Korruption oder die Mangelwirtschaft. Ein Beispiel ist diese Frage an Radio Eriwan: „Kann man in der Sowjetunion sein Leben in vollen Zügen genießen?“ Die Antwort des Senders lautete: „Im Prinzip ja, aber es kommt auf die Bahnstrecke an.“ [gallery:Radio-Eriwan-Witze]

Die Redakteure hätten viele Witze selbst erfunden, einige seien auf der Straße erzählt und dann von den Programmmachern aufgegriffen worden. „Später kamen auch aus dem Ausland immer neue Varianten der Radio-Eriwan-Witze hinzu“, sagt Grigoryan. Natürlich habe es ab und zu empörte Anrufe von Parteikadern gegeben.
Dass die Witze ausgerechnet in Armenien entstanden, erklärt der stellvertretende Direktor des Senders, Hrachya Kostanyan, mit dem Frohsinn seines Volkes. „Das war die Mentalität hier.“ Allerdings sei Armenien zu Sowjetzeiten auch weniger repressiv gewesen als andere sozialistische Staaten: „Armenien liegt jenseits der Berge, jenseits des Kaukasus, weit von Moskau entfernt. Und deshalb fühlten wir uns hier sicherer und freier.“

Bei Wikipedia steht:
Radio Eriwan (auch Sender Jerewan oder Radio Jerewan) ist ein fiktiver Radiosender, der unter dem sozialistisch-kommunistischenSowjetregime Zuhörerfragen beantwortet. Dies entspricht einer Kategorie politischer, teils auch unmoralischer Witze, die in den sozialistischen Ländern des 20. Jahrhunderts „spielen“. In der DDR kursierten diese Witze mit der typischen Einleitung „Anfrage an den Sender Jerewan: …?“, in der Bundesrepublik mit „Frage an Radio Eriwan: …?“ Die Antworten auf die Fragen beginnen zumeist mit „Im Prinzip ja, aber …“
„[Radio Eriwan war …] eine freie Erfindung des von staatlicher Propaganda unterdrückten Geistes, die kleine Rache der Sowjetbürger für die Entbehrungen des Alltags.“
– Andrea Jeska[3]
Auf Russisch hieß der nicht existente Sender Армянское радио („Armjanskoje radio“ – „Armenischer Rundfunk“).
Wir finden natürlich den Sender Jerewan in Form der Sendeanlagen.
Radio Jerewan

Das Rundfunkstudio besuchen wir nicht, da die Parkplatzprobleme hier wirklich groß sind. Das wäre eine neue Anfrage an den Sender Jerewan. Bisher dachten wir immer, dass Radio Jerewan tatsächlich ein fiktiver Sender war. Nach unseren Recherchen glaube ich jedoch eher den Reportern von Cicero. Damit stellt sich natürlich die Frage nach der Glaubwürdigkeit von Aussagen von Menschen, Autoren, Journalisten, die nicht sauber recherchiert haben und dann als sichere Quelle von anderen mit Quellenangabe benutzt werden.
Weiter an den Berg Ararat. Es ist schon dunkel als wir am Kloster Virap ankommen. Wir stellen uns auf den Parkplatz vor dem Kloster. In der Nacht gegen 1 Uhr kommt ein starker Wind aus Richtung Ararat auf, so dass wir uns in den Windschatten einiger Bäume stellen.

5. Oktober 2018, Freitag

Wikipedia
Chor Virap (armenisch Խոր Վիրապ, „tiefes Verlies“) ist ein armenisches Kloster, das zwischen den Städten Artaschat und Ararat in der Provinz Ararat etwa 40 km südlich von Jerewan in Sichtweite zur Grenze zur Türkei unterhalb des Berges Ararat liegt.
Der Legende zufolge sperrte König Trdat III. im Jahre 288 n. Chr. auf der kleinen Anhöhe inmitten der Ebene des Araxtals Gregor den Erleuchter in eine Höhle ein und hielt ihn dort 13 Jahre lang gefangen, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen. Da die Folter Gregor nicht beugen konnte, und dieser den König von einer als unheilbar angesehenen, entstellenden Hautkrankheit heilte, ließ sich Trdat III. mit seiner Familie und dem Hof im Jahre 301 taufen und verfügte, dass die Armenier – als erstes Volk in der Geschichte – das Christentum als Staatsreligion annahmen.[1] Der Hügel von Chor Virap ist auch die Stelle, an der 180 v. Chr. die alte armenische Hauptstadt Artaxata durch Artaxias I., den Begründer der Dynastie der Artaxiden, errichtet wurde. Heute steht auf der Anhöhe ein kleines Kloster aus dem 17. Jahrhundert, das aus der Muttergottes-Kirche (Surb Astvatsatsin) von 1661 und der mehrfach wieder aufgebauten, ursprünglich vom Katholikos Narses III. dem Erbauer 642 gestifteten St.-Georg-Kapelle (Surb Gevork) besteht. Die erste Kapelle hatte eine Bauform ähnlich der von einem Erdbeben zerstörten Kathedrale von Swartnoz. In ihr befinden sich zwei Löcher im Boden, durch die man in die Höhlenzelle, in der Gregor gefangen gehalten worden sein soll, sowie in eine ähnliche unterirdische Zelle hinabsteigen kann. Über eine gewisse Zeit befand sich in Chor Virap ein theologisches Seminar und die Residenz des Katholikos.

Die ersten Autos und Busse kommen nach 7 Uhr an. Das muss gute Gründe haben. Also, vor dem Frühstück hoch auf den Berg. Die Lichtverhältnisse werden den Ararat später in den Schatten legen und dann ist der Postkartenblick dahin.


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Kleiner (links) und großer Ararat

Links Kleiner Ararat, mitte Großer Ararat, rechts Kloster Khor Virat

Beim Hochgehen wird uns eine Taube zum Fotografieren und Fliegen lassen angeboten. Das sei hier an dieser Stelle ganz besonders wichtig. Wir lehnen wie immer dankend ab, dabei hätten wir den Noah aus der Bibel „nachspielen“ können. Oben sehen wir das Taubenmotiv und können es uns immer noch nicht erklären. Erst das Nachlesen in der Bibel über das hier vorhandene Internet klärt uns auf.
Beim Frühstücken geht es zu wie auf einer Autobahnraststätte. Ständig kommen Busse und fahren nach kurzer Zeit wieder ab. Zum Schluss wird die Zufahrtsstraße als Parkplatz genutzt.

Bei www.biblica.com finden wir: Bibel, Moses 8
Gott denkt an Noah
1Aber Gott hatte Noah und die Tiere in der Arche nicht vergessen. Er sorgte dafür, dass ein Wind aufkam, der das Wasser zurückgehen ließ. 
2 Die Quellen in der Tiefe versiegten, und die Schleusen des Himmels wurden verschlossen, so dass kein Regen mehr fiel. 
3 Nach den hundertfünfzig Tagen ging das Wasser allmählich zurück, 
4 und plötzlich – am 17. Tag des 7. Monats – saß das Schiff auf einem der Berge von Ararat fest. 
5 Bis zum 1. Tag des 10. Monats war das Wasser so weit gesunken, dass die Berggipfel sichtbar wurden.
6 Nach weiteren vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster, das er eingebaut hatte, 
7 und ließ einen Raben hinaus. Der flog so lange ein und aus, bis das Wasser abgeflossen war. 
8 Noah ließ eine Taube fliegen, um zu sehen, ob das Wasser versickert war. 
9 Aber die Taube fand keinen Platz zum Ausruhen, denn die Flut bedeckte noch das ganze Land. Darum kehrte sie zu Noah zurück. Er streckte seine Hand aus und holte sie wieder ins Schiff.
10 Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ die Taube erneut hinaus. 
11 Sie kam gegen Abend zurück, mit dem frischen Blatt eines Ölbaums im Schnabel. Da wusste Noah, dass das Wasser fast versickert war.
12 Eine Woche später ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen, und diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.
13 Im 601. Lebensjahr Noahs, am 1. Tag des 1. Monats, war das Wasser abgeflossen. Noah entfernte das Dach vom Schiff und hielt Ausschau. Tatsächlich – das Wasser war verschwunden! 
14 Am 27. Tag des 2. Monats war der Erdboden wieder trocken.
Wieder auf festem Boden
15 Da sagte Gott zu Noah: 
16 »Verlass mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern die Arche! 
17 Lass alle Tiere frei, die bei dir sind: die Vögel und alle großen und kleinen Landtiere. Sie sollen sich vermehren und sich auf der Erde ausbreiten!« 
18 Also ging Noah mit seiner Familie aus dem Schiff, 
19 und auch die vielen verschiedenen Tiere kamen nach ihren Arten geordnet heraus.
20 Dann baute Noah für den HERRN einen Altar und brachte von allen reinen Vögeln und den anderen reinen Tieren einige als Brandopfer dar. 
21 Der HERR wurde durch das wohlriechende Opfer gnädig gestimmt und sagte sich: »Nie mehr will ich wegen der Menschen die Erde verfluchen, obwohl sie von frühester Jugend an voller Bosheit sind. Nie wieder will ich alles Leben vernichten, wie ich es getan habe!
22 Solange die Erde besteht,
soll es immer Saat und Ernte,
Kälte und Hitze,
Sommer und Winter,
Tag und Nacht geben.«
Weiter durch die wunderschönen Berge Armeniens. In die Weinstadt Areni. Hier kaufen wir Wein als Geschenke für zu Hause und 6 Liter Hauswein in einer großen Plastikflasche für die nächsten Wochen.

Anschließend in einen wunderschönen Canyon bis ans Ende hoch zum Kloster Noravank. Am Ende unseres Rundganges treffen wir einen Neustrelitzer als Reiseleiter von BTO. Wenig später treffen wir „unsere“ Spanier aus Baku wieder. Echte Freude auf allen Seiten!
Im Tal zum Kloster Noravank


Die Kirchen von Naravank

Wir genießen die Farben hier im Canyon

Wir sind nicht allein


Fotografiersucht!

steile Treppe





Schmucksteine

Unsere Spanier!

Unser Tagesziel ist der Crossway-Camping etwa 70 km südlich des Sevan-Sees.
Die Berge am Camping Crossway am Abend

Hier treffen wir „unsere“ Franzosen vom 3G-Camping wieder. Auch wieder echte Freude über das nicht vorhersehbare Wiedersehen. Sie wollen morgen zum Weinfest in Areni. Ab dem 10. Oktober haben sie eine Wohnung in Jerewan gefunden und damit ist das Architekturstudium für das nächste Jahr gesichert. Wir freuen uns mit ihnen. 

6. Oktober 2018, Sonnabend
Über Martuni am Südende des Sevan-Sees bis nach Sevan. Wunderschöne Bergwelt!


Caravan vor Karavanserei oben auf dem Pass


In der Karavanserei

Der erste Blick auf den Sevan-See ist überwältigend.

Die Gegend um den See und am See entlang ist ebenfalls unglaublich schön. In der Stadt Sevan finden wir auf einer Halbinsel eine guten Stellplatz für die Nacht.
Unterwegs


Unterwegs

Am Sevansee

Am Sevansee

Am Sevansee

Durch Bewässerungsmaßnahmen ist der Sevansee um 12 Meter gesunken. Durch Wasserzufuhr steigt der Sevansee in den letzten Jahren um 40 cm jährlich. Wer zu dicht am Wasser gebaut hat, de hat jetzt ein Problem!

Am Sevansee


Durch Bewässerungsmaßnahmen ist der Sevansee um 12 Meter gesunken. Durch Wasserzufuhr steigt der Sevansee in den letzten Jahren um 40 cm jährlich. Wer zu dicht am Wasser gebaut hat, de hat jetzt ein Problem!

Am  Sevansee

Übernachtung: N40.56364° E45.0760°

7. Oktober 2018, Sonntag
Vom Sevan-See nach Tiflis, von über 1900 Metern runter durchs Gebirge auf rund 570 Höhenmeter. Wir freuen uns über die vielen Ausblicke und können uns einfach nicht satt sehen.
Auf der Halbinsel in Sevan

Auf der Halbinsel in Sevan

Auf der Halbinsel in Sevan
Unterwegs


Unterwegs


Unterwegs


Unterwegs

Der Grenzübertritt ist innerhalb von einer halben Stunde vergessen. Nach dem Einkaufen und SIM-Karten besorgen im großen Carrefour-Einkaufszentrum in  Nähe des Flughafens ist die Welt vollkommen in Ordnung und wir finden am Großen Wasser-Reservoir von Tiflis eine guten Stellplatz in der Nähe des Aqua- und Saurier Parks.
Übernachtung: Tiflis vor dem Dino-Park am großen Tiflis-See

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